12 Sep
12Sep


EINFACH machen! 

Tatsächlich geht es beim «einfach machen» nicht bloss ums MACHEN, sondern auch um die EINFACHHEIT

Die Einfachheit übt meist eine große Anziehung auf viele von uns aus und trotzdem scheitern wir mit der Umsetzung immer wieder. Bei mir zumindest ist das so.   

Weshalb fasziniert sie uns so? Ist es das was sie verkörpert? Das Pure, Bescheidene, Schlichte und Klare? Oder ist es die Herausforderung, dass es gar nicht so einfach ist, Dinge auf eine einfache Art zu machen?
Was hindert uns denn daran es EINFACH zu machen? Was oder wer steht uns im Wege? Ich gehe davon aus, dass es oft der Perfektionismus ist. Ein Thema, dass ich nur allzu gut kenne: 

Das Organisieren von Geburtstags- oder größeren Familienfeiern war - ich hoffe wirklich, dass es nicht mehr so ist - wohl das beste Beispiel, meinen ausgeprägten Perfektionismus zu erkennen.
Ich mochte es Feste mit feinem Essen und vor allem der perfekten Dekoration zu organisieren. Ich war bei Freunden und Familie sogar als «Organisationstalent» bekannt (was mir zugegebener Weise schmeichelte). Angefangen bei der Tischanordnung, über Tischtücher, Geschirr, Besteck und Tischdekoration musste einfach alles bis ins kleinste Detail stimmen. Ich habe Besteck und Geschirr gemietet, damit auch wirklich alles einheitlich war. Zusätzliches Geschirr bei den Nachbarn ausleihen kam nicht in Frage. Auch farblich mussten Kerzen und Servietten genau abgestimmt sein, sonst war das ein no-go! Ich habe Tage mit den Vorbereitungen verbracht, schlaflose Nächte gehabt und wenn ich dann am Tag X Hilfe von Freunden und Familie bekam, die es nicht genau so machten, wie ich das wollte, wurde es zur Zerreißprobe. Ja, genau so war das…

Wenn mir heute jemand eine ähnliche Geschichte erzählt, frage ich jeweils: «Und wie fühlt sich das so an?»
Hätte ich damals auf diese Frage antworten müssen, hätte ich das mit einer Gegenfrage getan: «Davor, während oder danach?». Tatsächlich gab es bei mir diese drei Stadien:
Davor und während der Feier: Stress pur, da war der Druck alles richtig zu machen, den (vor allem meinen eigenen) Erwartungen zu entsprechen und da war auch noch die Angst vor Kritik oder gar Ablehnung.
Nach der Feier: fühlte es sich meistens gut an, ich hatte die (meine) Erwartungen erfüllt, ich wurde gelobt und mein Selbstwertgefühl wurde gestärkt. Es gab auch noch eine andere Seite: Meist war ich total erschöpft und auch traurig, dass ich das Fest nicht so richtig miterleben konnte, da ich stets im Modus «Kontrolle & alles im Griff haben» war.....
Fazit: Mein Aufwand (zeitlich und vor allem emotional) stand selten im Verhältnis zu dem was ich von so einer Feier mitnahm.

Kommt dir das bekannt vor? Geht es vielleicht darum, etwas mehr Einfachheit ins Leben zu holen? So war es zumindest bei mir.
Natürlich braucht das Loslassen von Perfektionismus etwas Übung – aber es lohnt sich. Das Entscheidende dabei ist, dass du dir vom ersten Augenblick an, immer wieder dieselben Fragen stellst: «Was ist mir dabei wichtig? Was ist wesentlich? Fühlt es sich gut an?» Durch diese Art von Selbsterkenntnis bekommst du Klarheit, die so wichtig ist. Ist die Antwort auf eine der Fragen «Nein, oder fühlt sich nach durchbeissen an» gilt es die Gegebenheiten so lange anzupassen, bis daraus ein «Ja! das macht Spaß» wird. Es braucht Mut, das ist so. Deine Anpassungen werden deinem Umfeld nicht immer gefallen. Du wirst jedoch entdecken, dass dein Alltag dadurch entspannter wird und auch das «Machen» dann fast von alleine folgt.

Ich organisiere heute weniger Feste, leihe mir auch mal Geschirr bei den Nachbarn aus und halte es mit der Dekoration einfacher – mit dem Resultat, dass ich diese Feiern nun genieße.

Viel Spaß beim Üben! 

Alles Liebe, Monica

Kommentare
* Die E-Mail-Adresse wird nicht auf der Website veröffentlicht.